Tipps zum Erstellen digitaler Collagen
Auch wenn die Collagentechnik seit der Erfindung des Papiers existiert, wurde der Begriff ursprünglich von Georges Braque und Pablo Picasso geprägt. Diese Methode, Kunst aus einer Vielzahl von Medien zu schaffen, ist mittlerweile zu einem Grundpfeiler der modernen Kunst geworden. Mit digitalen Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop und Gimp verfügen Künstler nun über leistungsstarke Werkzeuge, mit denen digitale Collagen erstellt werden können. Mit den folgenden Tipps zeigen wir, wie du Kleber und Messer beiseite legen und eine Collage ausschließlich aus Pixeln erstellen kannst.
Schritt 1: Zunächst solltest du dir ein paar Stock-Fotos zusammensuchen, die die verschiedenen Elemente deiner Collage bilden werden. Dafür deine eigenen Fotos zu verwenden ist eine großartige Idee, denn du weißt so, dass deine für die Collage verwendeten Bilder einzigartig sind. Für dieses Tutorial verwende ich eine Auswahl kostenloser Bilder von Pexels.com.
Wenn du Bilder für deine Collage zusammenstellst, dann achte darauf, dass sie hochauflösend, scharf und nicht zu stark mit Effekten bearbeitet sind. Bilder, die pixelig sind oder eine niedrige Auflösung haben, lassen sich nur schwer mit anderen Bildern kombinieren. Jedes der unten gezeigten Bilder hat eine hohe Auflösung und ein ähnliches Farbschema.
Schritt 2: Öffne zunächst dein Basis-Bild, in diesem Fall die „Straße mit Himmel“, die den Hintergrund bilden wird. Um es ganz einfach zu machen, füge jedes Bild hinzu, indem du „Datei” > „Platzieren und einbetten…“ nutzt. Auf diese Weise werden deinem Dokument – sofern du Photoshop verwendest – die neuen Bilder als Smartobjekte hinzugefügt. Im Idealfall solltest du Bilder in deinem Dokument nur verkleinern, und mithilfe von Smartobjekten kannst du die Größe der Ebenen bei Bedarf nach oben oder unten anpassen. Die Verwendung von Smartobjekten erleichtert auch das Hinzufügen und Entfernen von Effekten. Arbeite am besten immer so, dass nichts unwiderruflich kaputt geht.
Im Video unten ist ein Bild mit mehreren Bergen am oberen Rand der Datei platziert worden. Das Platzieren und Ändern der Größe von Bildern wird einfacher, wenn du die Deckkraft der Ebene, die du ausrichten möchtest, verringerst. Die Berge sind jetzt am Horizont des Hintergrundes ausgerichtet. Mit einer Ebenenmaske und einem weichen Pinsel kann der untere Teil der Bergschicht übermalt werden. Auf diese Weise fügen sich die beiden Bilder nahtlos ineinander.
Schritt 3: Füge weitere Ebenen hinzu und verwende Masken, um die Elemente miteinander zu verbinden. Wenn deine Ebenen unterschiedliche Schattierungen und Farbtöne aufweisen, kannst du Bildkorrekturen wie Belichtung, Gradationskurven, Farbbalance, Kanalmixer und mehr vornehmen, um die Bilder nahtlos ineinander übergehen zu lassen.
Ein weiterer Trick besteht darin, Verlaufsumsetzungen und Ebeneneffekte zu verwenden, um den Farbton des Bildes anzupassen. Im folgenden Video wird eine Schwarz-Weiß-Verlaufsumsetzung hinzugefügt, um den oberen Teil des Bildes zu verdunkeln, und ein Farbüberlagerungseffekt, um dem Bild einen neuen Farbton zu geben. Das winzige Haus fühlt sich jetzt weniger so an, als wäre es einfach einkopiert worden.
Schritt 4: Im Video unten wurde etwas Schmutz hinzugefügt, damit die Straße abgenutzter aussieht. Das Originalbild wurde bei Tageslicht aufgenommen und war sehr hell. Da die Ebene ein Smartobjekt ist, wurde die Belichtungkorrektur verwendet, um die Ebene zu verdunkeln. Die Ebene wurde dann weiter durch Anpassung des Mischmodus’ angepasst und der Prozentsatz unter „Fläche“ ein klein wenig verringert. Der Schmutz sieht jetzt so aus, als gehöre er dorthin.
Schritt 5: Da es sich um eine digitale Collage handelt, können Ebenen mit Bildern, Formen, Pinselstrichen und vielem mehr hinzugefügt werden. Denke daran, dass jede Ebene zu deiner Vorstellung eines stimmigen Gesamtbilds beitragen sollte. Einer der vielen Vorteile beim Erstellen digitaler Collagen ist, dass jedes Element, das du hinzufügst, leicht wieder entfernt werden kann.
Die letzten Ebenen des Dokuments sind hauptsächlich Ebenenkorrekturen, sowie einige mit weißen Pinselstrichen gefüllte Ebenen, die mithilfe des „Gaußschen Weichzeichners“ unscharf gemacht wurden. Dies verleiht dem Bild einen leichten Nebeleffekt, und durch die weitere Anpassung des Mischmodus’ auf dieser Ebene kannst du subtile Lichteffekte erzeugen.
Zu guter Letzt: An diesem Punkt ist es oft eine gute Idee, eine Pause einzulegen, und dein Design vielleicht sogar einen Tag oder so ruhen zu lassen. Sobald du es dir wieder ansiehst, kannst du es mit frischem Blick betrachten und sehen, ob etwas angepasst, hinzugefügt oder entfernt werden muss. Wenn du mit der Arbeit zufrieden bist, speichere deine Master-PSD-Datei und exportiere sie, damit du sie auf den Produkten deiner Wahl verfügbar machen kannst.
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