
Künstlerporträts | Crispe
Der Künstler Crispe ist freiberuflicher Designer und Illustrator und lebt und arbeitet in Sydney, Australien. Dank seiner Liebe zu Hunden (besonders zu einem namens Louie), einer Begabung für hypnotische Animationen und seinem unbeschwerten Humor hat Crispes Portfolio für jeden etwas zu bieten.
Crispe verrät uns, wie man kreativ inspiriert bleibt, den besten Rat, den man ihm gegeben hat, und seine Träume für die Zukunft.
Wo ist dein Zuhause?
Ich lebe im australischen Sydney, aber ich bin ein wenig weiter südlich an der Küste an einem Ort namens Wollongong aufgewachsen. Da gibt es Sonne, Brandung und riesige, Smog spuckende Stahlwerke.
Was ist dein bevorzugtes kreatives Werkzeug?
Ich verbringe die meiste Zeit damit, Vektorgrafiken in Adobe Illustrator zu erstellen, aber ich zeichne auch in Procreate auf meinem iPad Pro, animiere in Adobe After Effects und mache ein wenig 3D in Cinema 4D.
Bitte beschreibe uns deine Arbeit in höchstens sieben Worten.
Schrullige und farbenfroh illustrierte, animierte Kuriositäten.
Wie hältst du deine eigene Kreativität aufrecht und findest immer wieder Inspirationen?
Das ist eine schwierige Frage, weil ich nicht der Meinung bin, dass ich meine Kreativität aufrecht erhalte. Von anderen Künstlern, mit denen ich mich unterhalten habe, habe ich erfahren, dass sie auch dazu neigen, zeitweise ausgebrannt zu sein. Die meiste Zeit bin ich zwar kreativ motiviert, tendiere aber dazu, kleinere Arbeiten zu machen, die ich in ein paar Tagen fertigstellen kann. In meiner Arbeit mit Kunden habe ich häufig Projekte, die sich einen Monat oder länger hinziehen, daher ist es sehr erfrischen, mich kleineren kreativen Projekten zu widmen, die ich schnell erledigen kann. Langeweile ist mein größter Feind!
Was die Suche nach Inspiration angeht: Aus einer visuellen Perspektive folge ich vielen anderen Künstlern auf Instagram, Twitter, Behance und Dribbble, die einen unerschöpflichen Strom an großartigen Werken bieten. Es kann einschüchternd sein zu sehen, wie geschickt und produktiv andere sind! Aus konzeptioneller Sicht tendiere ich dazu, nur seltsame kleine Ideen zu generieren, die mir im Laufe des Tages in den Sinn kommen, oder ärgerlicherweise dann, wenn ich gerade einschlafe oder morgens aufwache. Ich halte sie alle auf meinem iPad fest und widme mich ihnen später, um herauszufinden, ob ich sie wirklich für eine Illustration oder kurze Animation verwenden kann (meistens ist es nicht so).
Du solltest nach einem Jahr nur besser sein als im Jahr davor, nicht besser als die Künstler, die du jeden Tag online siehst.
Ein paar interessante Fakten über Crispe.
Sein Sidekick ist eine zwei Jahre alte, „sture, aber liebenswerte“ französische Bulldogge namens Louie. Er hat in seinen 20ern so viel auf „Guitar Hero“ gerockt, dass er Bänder in seiner Hand beschädigt hat (das ist so Metal). Er ist nach eigener Aussage ein Tollpatsch und hat sich beim Laufen beide Füße gebrochen (auch ziemlich Metal).
Was ist die größte technische Fähigkeit, die du dir angeeignet hast?
Ich würde sagen, dass Character Design meine größte Stärke ist, aber das wäre eher eine kreative als eine technische Fähigkeit. Figurenanimation und den Umgang mit den verschiedenen Tools lernen, die man dafür in Adobe After Effects verwenden kann, hatte vermutlich den größten Einfluss auf die Arbeit, die ich heute mache.
Auf was bist du bei deiner Kunst besonders stolz?
Wahrscheinlich auf den Humor, oder zumindest die unbeschwerte Schrulligkeit. Ich erstelle selten allzu ernste Dinge, und selbst dann neige ich dazu, die Dinge eher mit schwarzem Humor anzugehen als mit einem deprimierenden Ansatz. Ich denke, das kommt daher, dass ich mit Fernsehsendungen wie „Seinfeld“ und „Frasier“ aufgewachsen bin, die gleichzeitig selbstironisch und warmherzig sein können.
Ich erstelle selten allzu ernste Dinge, und selbst dann neige ich dazu, die Dinge eher mit schwarzem Humor anzugehen als mit einem deprimierenden Ansatz.
Was ist dein Traumprojekt?
Ein Teil von mir würde immer noch gern Spiele entwerfen. Ich habe vor ein paar Jahren einige Spiele mit einem Geschäftspartner erdacht, aber das Projekt wurde beendet und wir haben auch nicht die Spiele entwickelt, die ich selbst gern spielen würde. Es wäre einfach toll, meinen Lebensunterhalt mit etwas zu verdienen, das meine Arbeit mit Kunden ersetzt. Der Umgang mit Kunden ist eine der großen Herausforderungen meiner Karriere.
Was ist der beste Rat, den du als Künstler bekommen hast?
Hab keine Angst, dich auf das zu konzentrieren, was du gut kannst. Sei besonders darin. Es ist sehr schwierig, sich in diesem Social-Media-Zeitalter nicht mit anderen zu vergleichen. „Diese Person ist so viel besser als ich“, „Warum kann ich nicht in diesem Stil zeichnen?“. Du solltest nach einem Jahr nur besser sein als im Jahr davor, nicht besser als die Künstler, die du jeden Tag online siehst.

Drones
Wie verbringst du deine Zeit am liebsten, wenn du nicht kreativ bist?
Ich bin manchmal ein Stubenhocker. Ich lese sehr gern und das Lesen ist vermutlich die einzige Gelegenheit, mein ständig arbeitendes Hirn mal runterzufahren und zu entspannen. Ich spiele auch gern und mach es mir auf dem Sofa gemütlich, um mir eine gute Fernsehserie anzusehen.
Gibt es Bücher, Blogs oder Podcastst, die du anderen Künstler empfehlen würdest?
Wenn du dich mit Animationen beschäftigen möchtest, ist das wichtigste Buch, auf das alle schwören, ‘The Animators Survival Kit’ von Richard Williams. Einen Einblick in die Arbeitsweise anderer Animatoren erhält man im „Animalators“-Podcast.