
Künstlerporträt: misskatz
„Meine Ideen kommen aus ganz unterschiedlichen Quellen. Oft ist es Musik, die Stimmung in einem Song oder eine Liedzeile, die ich grafisch umzusetzen versuche.“
misskatz ist eine deutsche Künstlerin, die noch ganz am Anfang ihrer künstlerischen Laufbahn stand, als sie Artist in Residence in unserem Büro in Melbourne wurde. Die professionelle Illustratorin und Grafikdesignerin hat eine besondere Vorliebe für Porträts junger Frauen, die von Jugendstil- und surrealistischen Bewegungen inspiriert sind. In ihrem Portfolio findet ihr einzigartige und intime Porträts aus einer wunderschönen Palette verträumter Pink- und Violett-Töne.
Ihr solltet euch unbedingtihren Shop ansehen und euch mit ihren Designs eindecken.
Woher nimmst du deine Ideen?
Aus ganz unterschiedlichen Quellen. Häufig ist es Musik, die Stimmung in einem Song oder eine Liedzeile, die ich grafisch umzusetzen versuche. Manchmal begegnen mir im Alltag interessante Menschen oder Dinge, die mich begeistern. Und manchmal hab ich einfach Bilder in meinem Kopf, die ich unbedingt realisieren muss. Es ist fast wie ein Zwang, aber auf eine gute Art.
Wer oder was sind deine wichtigsten künstlerischen Einflüsse?
Jugendstil und Surrealismus. Besonders Gustav Klimt, Max Ernst, Frida Kahlo und Man Ray.
Wie sieht dein kreativer Prozess aus?
Erst habe ich eine grobe Idee, die ich ein- oder mehrmals skizziere (meistens ziemlich unansehnlich), bis mir etwas gefällt. Wenn ich ein Porträt male, dann suche ich mir ein Foto zur Orientierung und beginne mit den Farbtönen. Im Allgemeinen probiere ich so lange herum, bis irgendetwas daraus entsteht. Das kann manchmal eine Weile dauern.
Mir gefällt dein Design „Queen II“ a total gut. Kannst du uns ein bisschen mehr darüber erzählen?
Die Queen habe ich für die Redbubble Art Party gemalt! Ich hab ein Bild von einem halben Strommast gesehen, der sich im Wasser spiegelt, und dachte: Das sieht aus wie eine Krone. Zufälligerweise hatte ich schon ein paar Wochen zuvor ein Mädchen mit einer Krone gezeichnet. Deshalb hab ich ein passende Farbpalette ausgewählt und jetzt gehören beide zusammen.

“Queen II” von der Redbubble Art Party [Foto von @chaniquaa / Design von misskatz]
Was war für dich der wichtigste Moment bei deiner künstlerischen Entwicklung?
Als meine Cousine mir Animés und Mangas gezeigt hat. Ich hab „Kamikaze Kaito Jeanne“ und „Sailor Moon“ geliebt. Meine Cousine war selbst eine tolle Designerin und hat mir beigebracht, wie man in diesem Manga-Stil zeichnet. Von da an war Zeichnen mein größtes Hobby. Ohne Jeanne und Usagi wäre ich wahrscheinlich nicht so hartnäckig gewesen.
Wie lange brauchst du, um ein Design fertigzustellen?
Meistens zwischen sechs und zehn Stunden, aber manchmal brauche ich mehrere Anläufe, bis ich zufrieden bin. Und das kann Tage dauern.
Wenn du jemanden treffen würdest, der ganz am Anfang seiner künstlerischen Karriere steht: Was würdest du ihm oder ihr raten?
Ich habe das Gefühl, ich bin selbst noch nicht so weit in meiner Karriere, von daher bin ich nicht sicher, ob ich die Richtige bin, um diese Frage zu beantworten. Aber ich kann es versuchen. Ich würde sagen, dass es wichtig ist, die eigenen Arbeiten realistisch zu betrachten. Viele Künstler (ich eingeschlossen) sind sehr bescheiden, wenn es um ihre Arbeiten geht, obwohl so viel Arbeit und Herzblut drin steckt. Das ist sehr schade, weil man auf diese Weise seine Arbeit klein macht. Es ist aber gleichzeitig auch wichtig, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben und wahrzunehmen, wo man noch besser werden kann. Du musst bereit sein, an dir zu arbeiten – und dich trauen, den größten Mist zu produzieren.