Künstlerporträt: youdesignme
„Ich glaube, Beständigkeit ist der richtige Ausdruck. Ganz gleich, in welche Richtung du dich als Künstler bewegst: Es ist wichtig, dass du weitermachst.“
Youdesignme ist freiberufliche Illustratorin und Innenarchitektin aus Berlin mit einer Leidenschaft für wunderschöne, kräftige Aquarelle und Bleistiftzeichnungen. Mit ihrer Farbpalette, die an die 1960er erinnert, lässt sie sich von der Schönheit von Femmes fatales und von Mode-Illustrationen inspirieren. Sie hat sich die Zeit genommen, mit uns über ihre Zeichnungen und ihre Karriere als Illustratorin zu sprechen.
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Warum bist du Illustratorin geworden?
Bevor ich anfing, Innenarchitektur zu studieren, habe ich eine Zeitlang für einen Künstler gearbeitet. Bis heute habe ich seine Aussagen im Ohr, besonders wenn ich das Gefühl habe, dass ein Entwurf nicht so aussieht wie er aussehen sollte. Seitdem begleitet mich das Zeichnen noch mehr als früher.
Deine Designs sind oft vom klassischen Kino beeinflusst. Was gefällt dir daran so?
Am meisten gefallen mir die Mode und die Eleganz der weiblichen Figuren. Das ist im Laufe der Zeit ein bisschen verloren gegangen. Die alten Filme sind oft bedächtiger erzählt, es gibt mehr Zeit für Nahaufnahmen und keine Angst davor, dass mal Stille herrscht. Ich sehe mir meine Lieblingsfilme immer wieder an.
Hast du weitere Inspirationsquellen?
Ich glaube, es gibt mehr Einflüsse, als mir bewusst ist. im Nachhinein ist mir zum Beispiel aufgefallen, dass meine Zeichnung „Bobbie“ von einem meiner Kollegen inspiriert ist.
Uns gefällt das Design „Around Me 2“ sehr. Kannst du uns ein bisschen mehr darüber erzählen?
Die „Around Me“-Serie gehört vermutlich zu meinen persönlichsten Illustrationen. Es geht darum, Kontrolle über die Dinge zu haben und sie gleichzeitig loszulassen. Außerdem war das meine erste Serie. Normalerweise verwende ich kein Rot in meiner Farbpalette.
Was war der wichtigste Moment für dich als Künstlerin?
Ich hoffe, der kommt noch. Aber wenn jemand eine Zeichnung von mir bekommt und ich ihn damit glücklich mache, dann macht mich das auch glücklich. Mein erster Vertrag als Illustratorin war natürlich auch ein sehr emotionaler und großartiger Moment.
Wenn du jemanden kennenlernen würdest, der ganz am Anfang seiner künstlerischen Karriere steht: Welchen Ratschlag würdest du geben?
Ich glaube, Beständigkeit ist der richtige Ausdruck. Ganz gleich, in welche Richtung du dich als Künstler bewegst: Es ist wichtig, dass du weitermachst. Mit der ersten Zeichnung wirst du „deinen Strich“ nicht finden. Wenn ich meine heutigen Zeichnungen mit denen von vor drei Jahren vergleiche, dann erkenne ich kaum, dass sie von mir stammen. Im Laufe der Zeit hat sich mein Stil verdichtet und geformt, ohne dass ich bewusst etwas gesteuert oder darüber nachgedacht hätte. Irgendwann hat die Hand den Stift ganz eigenständig geführt, hat sich meine Sicht verändert, meine Wahrnehmung und mein Denken. Je länger und beharrlicher du etwas tust, desto mehr beeinflusst es dich – und umgekehrt. Und natürlich ist Spaß mindestens genauso wichtig!