Crazy Kreaturen zeichnen mit Nyki Way
Wenn du Charaktere oder Figuren designst, geht es darum, eine neue Figur auf dem Papier zum Leben zu erwecken. Alles, was du dafür brauchst, sind ein bisschen Farbe, Stifte und Fantasie, und im Nu blinzelt dir ein gruseliges (oder niedliches) Monster vom Papier entgegen. Redbubble-Künstlerin Nyki Way, die gerade Resident Artist in San Francisco ist, hat für dich ein paar Tipps, um dir den Start zu erleichtern.
Technik Nr. 1
Ich fange am liebsten mit einer zufälligen Form, einem beliebigen Umriss an. Ich stelle mir oft verschiedene Früchte vor – das hilft, nicht immer wieder das Gleiche zu malen. Als nächstes zeichnest du ein breites Oval in deinen ersten Umriss (das muss nicht perfekt sein, das Oval könnte zum Beispiel die Form einer Gewürzgurke haben!), malst es aus, und schon hat deine Figur einen Mund!
Nun zeichnest du jede Menge Kreise als Augen mit lauter kleinen ausgemalten Kreisen als Pupillen hinein.
Im letzten Schritt fügst du Haare, Ohren, Zähne, Falten und weitere Details hinzu. Und eh du dich versiehst, hast du ein gruseliges Monster geschaffen, das aber eigentlich auch ganz niedlich ist. Also, vielleicht.
Technik Nr. 2
Noch eine einfache Übung, um Figuren zu entwerfen, ist die Farbklecksmethode. Die mag ich besonders, da kann man endlich mal ganz ungeniert mit Farbe herumspielen. Du brauchst nur einen Pinsel oder einen Schwamm – und du kannst sogar deine Finger benutzen! Was auch immer du wählst, tauch dein Werkzeug in ein bisschen Farbe und male verschiedene Formen auf das Papier.
Du kannst deiner Kreativität freien Lauf lassen: benutze verschiedene Farben, Papier mit unterschiedlicher Struktur, verschiedene Werkzeuge, um so die verschiedensten Formen zu kreieren. Du kannst das auch direkt am Computer machen, verschiedene Farbsorten ausprobieren, oder sogar mit Saft auf Papier malen – es geht wirklich alles!
Jetzt brauchst du noch ein wenig Geduld, bis die Farbe getrocknet ist… Mach dir was zu essen, schau dir jedes einzelne Video im Internet an – was immer dir hilft, die Wartezeit zu überbrücken!
Jetzt schau dir deine Farbkleckse genau an. Kannst du schon ein paar Figuren in den Formen erkennen? Sieht der eine Klecks nicht wie ein Vogel aus? Oder der andere wie eine Fledermaus, die sich über einen Hot Dog hermacht? Schnapp dir einen schwarzen Fineliner und verwandle die Umrisse in Figuren.
Am einfachsten ist es, wenn du wieder mit den Augen oder dem Mund anfängst, wie im vorherigen Beispiel. Meiner Erfahrung nach erscheint die Figur oft von ganz allein, sobald ich zwei (oder neun!) Augen hinzugefügt habe. Das Ganze ist nur eine Übung, du musst es also nicht bis zur Perfektion treiben. Das Wichtigste ist, dass du deine Kleckse genau anschaust und erkennst, wie du sie zum Leben erwecken kannst!
Mit einem weißen Gelschreiber kannst du Details und Highlights hinzufügen, und deinen Figuren so den letzten Schliff verpassen.
Technik Nr. 3
Bist du bereit für eine ausgefeilte und detaillierte Figur? Überleg dir zunächst genau, was für einen Charakter du erschaffen möchtest. Ich hab mir Jimmy Janglers ausgedacht, ein Cowboy-Monster, das auf Bananen steht und sein Pferd lieber trägt als auf ihm zu reiten.
Fertige dann eine grobe Skizze an. Ich mache eigentlich das Gleiche wie in den beiden vorherigen Übungen: Ich zeichne zunächst größere, einfache Formen, und werde dann immer kleiner und detaillierter. Während dieser Phase ändert sich meine Figur wirklich ständig. Zeichne einfach so lange weiter, bis du zufrieden bist. Denn je weiter du voranschreitest, desto schwieriger wird es, noch größere Änderungen vorzunehmen, also ist jetzt der beste Zeitpunkt dafür. Bist du mit deiner Skizze zufrieden, reduziere die Deckkraft auf 30-40 %, wenn du digital arbeitest.
Erstelle eine neue Ebene. Diese Ebene enthält ausschließlich die Umrisslinien. Manchmal, wenn ich mich schon für eine Farbpalette, die der Figur am besten entspricht, entschieden habe, zeichne ich die Umrisslinien schon in Farbe, und ändere dann gegebenenfalls im Nachhinein noch Farbton und Sättigung. In jedem Fall solltest du einen dunkleren Farbton nutzen, damit du auch siehst, was du machst! Manchmal fixiere ich die transparenten Pixel dieser Ebene, und lasse die Umrisslinien mit der Airbrush-Funktion verlaufen. Ein ziemlich cooler Effekt, finde ich!
Erstelle noch eine weitere Ebene. Hier füllst du deine Formen mit Farbe, und gibst dem Ganzen einen schönen Hintergrund. Du kannst auch Schattierungen hinzufügen, wenn du das magst. Für das Tüpfelchen auf dem i füge noch weitere Muster und Streifen hinzu und TADA – dein Cowboy-Monster ist fertig!